Wiener Konzerthaus
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Die Geschichte von Strawinskys Burleske »Reinecke« basiert auf russischen Volksmärchenmotiven: Der Fuchs verführt den Hahn, der schließlich den Verlockungen nachgibt und von seiner Sitzstange herunterspringt. Worauf ihn der Fuchs packt und wegzerrt. Katze und Bock aber befreien ihn aus den Fängen des Räubers. Und nochmals überlistet ihn der Fuchs und schleppt ihn zu seinem Bau. Katze und Bock laufen dorthin und singen dem Räuber ein schmeichelndes Loblied. Dieser erscheint am Eingang seiner Höhle, wird von den beiden am Schwanz herausgezerrt und getötet. Hahn, Katze und Bock feiern mit einem Freudentanz das Ende des Räubers.
Die Fabel entwickelt zwar ihre Moral in der Art der Märchen bis hin zum bösen Ende des Räubers, die burleske Form des Stücks überdreht deren Entwicklung jedoch so, daß die dunkle Seite der Ordnung sichtbar wird. Liz King setzt die Handlung in ein deutsches Tanzlokal in den frühen dreißiger Jahren. Die vier Protagonisten spielen ihr Spiel als moralisches Szenario verdrängter und unterdrückender Vorstellungen der Gäste. |
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1982
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