|
ACHTUNG RAUMKONTROLLE
Unser Anliegen ist der positiv-konstruktive Umgang mit der Technik, ein Spiel mit dem besonderen Ziel, Beispiele neuer ästhetischer Realitäten zu setzen. Wir präsentieren die Konstruktion einer medialen ästhetischen Situation nach unserem Geschmack. Der gewählte Arbeitsbereich liegt in der formal-ästhetischen Gestaltung jedes Einzelbildes in seinem Zusammenspiel mit seinen Nachbarbildern, d.h. in seiner zeitlichen Dimension. Die audiovisuelle Formfindung basiert auf intimen experimentellen Vorgängen. In einem schichtweisen kontinuierlichen Prozess von Aufnahme und Bearbeitung entstehen mediale Bildwelten im Spannungsfeld zwischen darstellender und bildender Kunst. Die eingeführten Elemente sind auf 9 begrenzt: 1=Kopf 2=Stern 3=Schrift 4=Tänzer 5=Monitor 6=Auge 7=Gesicht 8=Viereck 9=Elektronisches Rauschen Der Bildaufbau in der Bearbeitung des Materials erfolgt formal, die einzelnen Elemente werden zueinander kombiniert, auf ihren Positionen verschoben, der Farbcharakter mit seinen Änderungen festgelegt. Das nicht-graphische, analoge Rohmaterial wird nicht nur in Form, sondern auch in Bewegung technisch so bearbeitet, daß video-graphische Ästhetik durch größtmögliche Verfremdung der realistischen Abbildung entsteht. Die digitale Bildmanipulation beschleunigt und bewegt das starre Material, mit Schichtungstechnik werden die Elemente beweglich ineinandermontiert, der Szenenaufbau und die Übergänge werden fließend. Der Inhalt ergibt sich aus der Form, der Ablauf aus der Gestaltung in der Zeiteinheit. Innerhalb des Stückes darf den Figuren keine psychologische Gestalt zugeschrieben werden und der soziale Gehalt der Handlung ist nur Zufall, Nebensache, entstanden durch ironische Reduktion auf formale Prozesse. Bei der Arbeit mit Bildern, visionären und absurden Szenerien muß der Fehler einer realistischen oder gar naturalistischen Denkweise vermieden werden. Eingekeilt zwischen Bratpfannen, Bügeleisen und Anderem steht der als Medienkünstler gefeierte Automat mit maskiertem Ernst im Raum und operiert in diesem mit gekonnten Täuschungsmanövern der Leichtigkeit und dem Effekt, keine Langeweile zu vermeiden. GRAF+ZYX COMPUTERKULTUR TAGE LINZ ORF-VIDEONALE 86 im Rahmen der ARS ELECTRONICA 86 20. bis 27. Juni 1986 COMPUTERKULTUR TAGE LINZ Veranstalter: ORF-Landesstudio Oberösterreich Gesamtkonzept: Dr. Hannes Leopoldseder, Dr. Christine Schöpf Beratung: Herbert W. Franke, Peter Weibel ORF-VIDEONALE 86 Veranstalter: ORF-Landesstudio Oberösterreich und Redaktion "Kunst-Stücke" Konzept: Dr. Hannes Leopoldseder, Wolfgang Lorenz Redaktion: Wolfgang Ainberger, Felix Breisach, Grita Insam, Dr. Christine Schöpf Fachberatung: Grita Insam, Kim Machan Impressum: Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber-Österreichischer Rundfunk, ORF, Landesstudio Oberosterreich Redaktion: Dr. Christine Schöpf Alle: ORF-Landesstudio Oberösterreich, Franckstraße 2 a, 4010 Linz Übersetzung: Eva Maria Lenz und JTTR Wien Grafische Gestaltung: Gottfried Hattinger Titelbild: Gestaltung ORF-Grafik Farbbild: Inge Graf + ZYX Druck: Druck- und Verlagsanstalt Gutenberg, Linz |
Hg.: ORF Landesstudio Oberösterreich | Linz
|
1986
|