DER TRAUM VOM RAUM Museum des 20. Jahrhunderts Wien 1984 |
GRAF+ZYX | GRAUER RAUMTRANSMITTER Raumkonstruktion mit Video, Musik, Licht und Wandobjekten 1984 Raumdynamisches System, in welchem elektronische Medien und Design als psychische Erreger wirksam werden und so subjekt- abhängige fiktive Objekt- und Raumbewegungen entstehen lassen. |
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Katalogbeitrag GRAF+ZYX | L 720, B 410, H 280 cm. Wandobjekte Lack auf Aluminium | |||
Zum elektrosynthetischen Raumdesign von GRAF+ZYX Das Künstlerpaar GRAF+ZYX arbeitet im multimedialen Bereich (Film, Video, Musik, Tanz, Mode, Environment) an einem synthetisch-kosmischen (Raum-) Design. Minimalisierte Klangstrukturen aus dem Synthesizer werden mit rhythmisierten und verfremdeten Video- und Filmsequenzen synchronisiert und mit anderen stilistischen Versatzstücken zu einer räumlichen Einheit arrangiert. Dabei werden auch die aus der Werbeästhetik gewonnenen Erfahrungen in den ambivalenten Zwischenbereich zwischen künstlerischer Reflexion und designhafter Affirmation zu einer synthetischen (Medien-) Wirklichkeit stilisiert. . Das mediale Technikdiktat wurde in den siebziger Jahren gemäß dem McLuhan'schen Leitsatz »The medium is the message« durch reflektierende Thematisierung erfahrbar und kritisierbar gemacht. Dagegen eignet sich nun eine neue Mediengeneration die neuen elektronischen Entwicklungen als selbstverständliche Gestaltungsmittel mehr spielerisch an. In diesem oben genannten Kontext einer elektrodesignten und synthetischen Wirklichkeitsproduktion sind auch die multimedialen Arbeiten von GRAF+ZYX zu sehen. Allerdings wird hier nicht eine hyperrealistische Welt, sondern, mit dem Griff in die Trickkiste der optoelektronischen und filmischen Verfremdungseffekte, eine unwirkliche und distanziert-eisige Sinnlichkeit erzeugt. Die sirenenschrillen und chromatischen Verzerrungen der Videos und die stereotypen Klangkompositionen changieren subtil an der Schmerzgrenze der Sinne und signieren ein ambivalentes »unbehagliches Begehren« als »Lust am Ungenießbaren«. Diese affirmative Thematisierung der Künstlichkeit korrespondiert mit dem umfassenden Mediendesign, das vollumfänglich im environmentalen Raum zu funktionieren beginnt. In diesem, durch Irritationseffekte andeutungsweise auch schwerelos gemachten Gefäß soll eine mediale Raum-Zeitvorstellung als elektro-synthetisches Dekor, als futuristisch kosmische Umraumgestaltung unmittelbar sinnlich, lustvoll erfahrbar gemacht werden. Markus Brüderlin in: Katalog »Der Traum vom Raum«. Hrsg. Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 1984 |
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Raumfoto: Franz Schachinger © Museum des 20. Jahrhunderts |
Raummodell | 30 x 45 cm |